Titel: Die Filmerzählerin
Originaltitel: La contadora de películas
Autor: Hernán Rivera Letelier
Verlag: Insel Taschenbuch
Sprache: Deutsch
Seitenanzahl: 106
ISBN: 978-3458358220
Format: Taschenbuch
Inhalt: In einer entlegenen Minensiedlung inmitten der chilenischen Atacama-Wüste gibt es kaum etwas Aufregenderes als Kino. Die Hollywoodfilme mit Marilyn Monroe, John Wayne oder Charlton Heston bieten eine willkommene Abwechslung vom Alltag der Dorfbewohner. Doch eines Tages erlebt die Siedlung etwas noch Schöneres als Kino: María Margarita, ein zehnjähriges Mädchen, kann Filme so anschaulich und dramatisch nacherzählen, daß das ganze Dorf herbeiströmt, um sich von ihr verzaubern zu lassen …
Meinung: Ich mag die Bücher vom Inseltaschenbuch-Verlag. Sie haben genau die richtige Seitenstärke und Schriftgröße und auch von außen sind sie sehr ansehnlich. Eigentlich war ich auf der Suche nach einem ganz bestimmten Klassiker und habe die Suhrkamp-Seite durchsucht, als mir dieses Buch über den Weg gelaufen ist. Irgendetwas daran hat mich berührt und fasziniert, sodass ich es mir schließlich (zusammen mit ein paar anderen Büchern) bestellt habe.
Lasst mich zuerst einmal sagen: Das Buch ist nicht dick. Es übersteigt gerade mal so die 100-Seiten-Grenze und die Kapitel sind kurz. Aber das macht überhaupt nichts. Obwohl das Buch eher ein Büchlein ist, beherrbergt es eine Geschichte, die in einem nachklingt und die ich wohl niemals ganz vergessen werde.
María Margarita erzählt von ihrem Leben in dem chilenischen Minendorf, von ihrer Familie und wie es dazu kam, dass sie die Filmerzählerin wurde. Sie erzählt von ihrer fasziniation für Spielfilme, von ihren Vorbereitungen für die Erzählungen, von ihrem Dorf und den Gerüchten, die sich um einzelne Personen ranken.
Sie ist aufgeweckt, aber auch ernst und so wie sich ihre Umwelt mit der Zeit verändert, so muss sich auch María Margarita verändern.
Die Geschichte ist gefühlvoll und berührend. Sie bringt einem zum Lächeln, stürzt einen aber auch in tiefe Traurigkeit. Als ich am Ende des Buches angekommen war, war ich randvoll mit Melancholie und einer neuen Wertschätzung für Kinofilme und das Kino an sich.
Ich habe das Buch gerne gelesen. Ich habe das Buch nicht gerne gelesen. Ich freute mich für María, weil sie etwas gefunden hatte, in dem sie gut war. Ich wollte etwas Besseres für María. Ich war gefangen und befreit und am Boden zerstört. Dieses Buch hat mir beim Lesen viele Gefühle beschert und ich lege es euch ans Herz, wenn euch mal wieder nach einer Gefühlsachterbahn ist.
100 Seiten sind ja mal ganz gut zu lesen 🙂
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Ja, das stimmt schon. Aber es ist jetzt auch kein Buch, wo man so durchfliegt. Ich habe ab und an mal innegehalten und musste über das gelesene nachdenken. 🙂
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Das ist doch ein gutes Zeichen 🙂
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Ja, ich möchte auf jeden Fall noch weitere Bücher von dem Autor lesen. Auch wenn sie furchtbar realistisch sind.
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Realistisch ist doch gut…
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Huhu,
das klingt fast als würde ich mit meinem zarten Gemüt mindestens zwei Mal während dem Lesen weinen.
Aber die Geschichte die du da beschreibst klingt auch unglaublich schön und interessant. Zumal 100 Seiten ja wirklich nicht wie Welt sind.
Liebe Grüße
Lee.
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Hallo, Lee!
Melancholisch habe ich mich schon gefühlt. Das Buch ist recht….ernst. Es gibt kein glücklich-bin-ans-Ende-ihrer-Tage. Zumindest wird es nicht erzählt, wenn es so ist. Aber 100 Seiten sind tatsächlich nicht die Welt. Probier es ruhig mal aus. 😉
LG, m
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Mein SUB bedankt sich 🙂 Aber ich glaube ich gebe dem Buch wirklich eine Chance. Wahrscheinlich aber erst nach Weihnachten. Immer diese doofe Weihnachtsgeschenkerennerei ^^”
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Arrch, ich weiß immer noch nicht, was ich meiner jüngeren Schwester zu Weihnachten schenken soll. Bei manchen Leuten tu ich mir einfach schwerer als bei anderen. 😛
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Das kenn ich. Jedes Jahr aufs neue bei meinem Vater 😀 Oh je das kommt auch wieder auf mich zu,
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