
Hallo, ihr Lieben!
Während sich Antonia in Griechenland KEINEN Sonnenbrand holt, beantworte ich schon mal die heutige Montagsfrage. Zweimal hintereinander. Es ist traurig, dass das schon wieder ein neuer Rekord ist.
Aber egal:
Sollte man auf Reisen lesen?
Es ist eine interessante Frage. Ich muss zugeben, mein erster Impuls ist natürlich laut JA zu sagen, aber ich kann natürlich auch die Standpunkte anderer verstehen. Den Urlaub zu verlesen, was ist dann überhaupt der Sinn wegzufahren?
Ich kann mich an die England-Rundreise erinnern, die ich vor ein paar Jahren mit meiner besten Freundin gemacht habe. Natürlich habe ich Sie in jeder Stadt, in der wir Halt gemacht haben, in eine Buchhandlung gezerrt und stundenlang die vielen bunten Buchrücken bestaunt. Zwei der drei Bücher, die ich mir damals gekauft habe – An Abundance of Katherines von John Green und The Maze Runner von James Dashner – habe ich auch noch im Urlaub verschlungen. Auf den langen Zugfahrten zwischen den Städten, aber auch abends wollte mein kleines introvertiertes Herz lieber lesen, anstatt die örtlichen Pubs zu erkundigen. Im Nachhinein glaube ich, dass ich meiner Freundin schon ziemlich auf die Nerven gegangen bin, mit meiner Unwilligkeit mich ins örtliche Nachtleben zu stürzen, wo immer das örtliche Nachtleben eben war. (Was nicht bedeutet, dass wir die ganzen zwei Wochen nichts gesehen hätten. Wir haben viel erlebt, nur abends wollt ich eben lieber lesen.) Ich frage mich trotzdem, ob ich wohl einige wundervolle Erfahrungen verpasst habe.
Auf der anderen Seite packe ich immer mindestens drei Bücher in meinen Koffer, wenn ich verreise. Es gibt immer Reisezeit im Flieger oder im Zug oder irgendwelche Wartezeiten, die einem mit einem Buch einfach besser vergehen. Ich verknüpfe auch Erinnerungen mit bestimmten Orten und Büchern. Der Hobbit und Dunkelflügel werden mich für immer an die Reise nach Finnland erinnern, die ich vor ein paar Wochen gemacht habe. Sie werden immer die Bücher sein, die ich im Cottage am Strand gelesen habe, nachts um zwei, da oben, wo es im Sommer nie dunkel wird. Sie werden immer die Bücher sein, die beinahe für immer fort waren, als die Airline auf dem Rückflug unser Gepäck zeitweise verloren hat.
Ich denke es ist tatsächlich so, wie Cornelia Funke es in Tintenherz schreibt:
‘Das Buch wird anfangen, deine Erinnerungen zu sammeln. Du wirst es später nur aufschlagen müssen und schon wirst du wieder dort sein, wo du zuerst drin gelesen hast. Schon mit den ersten Wörtern wird alles zurückkommen: die Bilder, die Gerüche, das Eis, das du beim Lesen gegessen hast… Glaub mir, Bücher sind wie Fliegenpapier. An nichts haften Erinnerungen so gut wie an bedruckten Seiten.’
Tintenherz – Cornelia Funke
…so ein schönes Zitat!!! Vielen Dank!
Gruß
Andreas
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Dankeschön, Andreas!
Ich mag das Zitat sehr gerne. Ich finde, dass es einfach so richtig passend ist für Bücher und das Lesen und Reisen. 🙂
LG, M
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Das Zitat kann ich nachvollziehen. Für mich wird Diana Gabaldons “Feuer und Stein” auch immer mit meiner Reise nach China verbunden sein, als ich mich beim Backpacking zwischen einem sauberen T-Shirt und diesem Roman entscheiden musste. Ich habe mich natürlich für das Buch entschieden. ;-=
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Huhu,
ich bin ebenfalls der Meinung, dass man immer und überall ein Buch dabei haben sollte. In einem Urlaub macht es für mich die Menge, die wiederum von der Art des Urlaubs abhängt. Strandurlaub? Pack die halbe Bibliothek ein. Städtetrip? Eins reicht vermutlich. 😀
Montagsfrage auf dem wortmagieblog
Viele liebe Grüße,
Elli
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Sei gegrüßt!
Was für ein tolles Zitat! Ich muss ja zugeben, dass ich die Tinten-Trilogie von Funke nie gelesen habe
Ich denke aber schon, dass wegfahren auch dann okay ist, wenn man dort dann viel liest. Ein Tapetenwechsel ist immer gut. Und sehr viele Leute lesen z.B. gerne am Strand. Die Eifel ist wunderschön, aber einen Strand haben wir hier eben nicht. Dafür muss man wegfahren…
Hier meine Antwort: Montagsfrage: Lese-Reise? || Mein Senf für die Welt
Liebe Grüße
Marina
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